Wieso startest du schon auf der Langdistanz? Diese Frage habe ich öfter mal im Zusammenhang mit dem Ironman Mallorca am 7. Mai gehört. Nun, da ich sehr gerne trainiere und mich auch gern fordere wollte ich nicht das Risiko eingehen durch eine 12-monatige Trainingsphase im Oktober verletzt oder im Übertraining zu sein. Ein Ironman im Mai schien mir darum perfekt um den Trainingsfortschritt der Wintermonate zu messen und eine Erholungsphase sicher zu stellen.
Mein Schwerpunkt lag darauf im Schwimmen und beim Radfahren meine Leistungsfähigkeit zu steigern, da ich in diesen Disziplinen deutlich mehr Zeit auf die Profis verliere, als beim Laufen. Schlüsselelemente waren dabei sicher eine Radwoche in Frankreich im Oktober 2o21, während welcher ich im Schnitt fünf Stunden pro Tag mit unzähligen Höhenmetern fuhr. Über Weihnachten und Neujahr ging es dann für zwei Wochen nach Fuerteventura. Die ersten sechs Tage konnte ich erneut viel Radfahren. Diesmal mit deutlich weniger Höhenmetern als in Frankreich, dafür mit viel mehr Wind. Es folgten acht Tage mit 13 Schwimmeinheiten, was im Schnitt rund 5km bedeutete. Das neu erlangte Wassergefühl hat mir definitiv dabei geholfen länger schnell zu schwimmen und weniger Energie dafür zu verbrauchen. Im Februar ging es dann für eine Woche mit zwei Profis nach Mallorca ins Trainingslager. Den Grossteil der Zeit verbrachten wir im Sattel, wo ich konstant gefordert war dran zu bleiben. Ich konnte danach auch zu Hause umfangreich weitertrainieren und fühlte mich im März schon gut vorbereitet. Ein kleiner Dämpfer war die Halbmarathon SM in Oberriet. Mein Körper war während der Wettkampfwoche nicht ganz auf der Höhe und auch am Lauf selbst fehlte mir einfach meine normale Energie. Diese kehrte glücklicherweise schnell wieder zurück und ich konnte im April die letzten langen Radausfahrten, Koppelläufe und long runs absolvieren.
Das Resultat am Ironman Mallorca war nochmals die schnellste Zeit aller Amateurfrauen. Es widerspiegelt zudem genau mein Wintertraining. Im Schwimmen konnte ich mich von 1:42min/100m in Thun auf 1:38min/100m in Mallorca verbessern, was auf 3.8km zweieinhalb Minuten ausmacht. Auf dem Rad konnte ich meine durchschnittliche Wattleistung verbessern und den Marathon lief ich ziemlich exakt gleich schnell (3:13:30 in Thun, 3:13:25 auf Mallorca).
Nun bin ich mitten in der Detailplanung meines Trainings bis zum 6. Oktober, welche ich bisher erst grob festgelegt hatte. Ich steige sanft wieder ins Training ein, werde dann Leistungstests auf dem Rad und beim Laufen absolvieren und zwei Wettkämpfe über die Mitteldistanz absolvieren. Den Rest verrate ich euch später…:-)